Wolfgang Hunger und Julien Kleiner, Foto: Kieler Woche
Wie die Kieler Woche für die olympischen Klassen geendet ist, so begann sie für die Segler in den internationalen Klassen: mit einer kräftigen Brise unter grauem Himmel. „Ein schöner Novembertag“ sei es gewesen, erklärte Organisationsleiter Peter Ramcke. Die kühlen Temperaturen auf dem Wasser nahmen die Athleten aber kaum wahr, sie segelten sich im kompakten Programm warm. Erst als sie an Land kamen, kroch die Kälte unter das Ölzeug. Für ein paar wenige Crews endete der Tag allerdings sehr frühzeitig. Bei FD, 420er und Starbooten gab es jeweils einen Mastbruch, obwohl laut Ramcke im Mittelwind von 12 bis 18 Knoten nur ein paar kräftige Böen von 24 Knoten durchgezogen seien. Und auch bei den Hobie-16-Katamaranen musste ein Mast nach einem Wantenbruch gelegt werden. In neun der 17 internationalen Klassen grüßen nach dem ersten von vier Regattategen deutsche Crews von der Spitze.
In Sachen Ausbau des eigenen Kieler-Woche-Rekords hat 505er-Segler Wolfgang Hunger (Kiel) bereits einen großen Schritt getan. Mit Julien Kleiner (München) an der Vorschot segelte der fünfmalige Weltmeister in seinem Wohnzimmer auf die Plätze 2, 1, 1 und hat damit den 21. Kieler-Woche-Sieg fest im Visier. Dem Führungsduo auf den Fersen sind Meike Schomäker/Holger Jess (Kiel/Eckernförde), die gerade erst den Euro-Cup auf dem Gardasee gewonnen haben.
Wie wichtig bei westlichen Winden die Revierkenntnisse auf der Kieler Außenförde sind, zeigte sich auch bei den 29ern. Auf ihrem Hausrevier, dort wo sie jede Welle kennen, kamen die Kieler Jasper Steffens/Tom Lennart Brauckmann gleich gut in Fahrt. Mit den Plätzen 2, 2, 1 spielen sie im Kampf um den Kieler-Woche-Sieg gegen 100 Konkurrenten scheinbar eine wichtige Rolle. „So ein Sieg wäre natürlich eine tolle Sache, aber es ist noch eine lange Serie“, sagte Steffens, der sich aber über den guten Auftakt freute: „Genau mit dem Start legte der Wind noch einmal zu und es waren harte Rennen. Die Oberschenkel haben ganz schön gebrannt.“ Die Top-Platzierungen entschädigten aber für die Schmerzen. „Wir kommen inzwischen bei allen Bedingungen zurecht und hatten unseren Spaß auf der Bahn“, sagte Brauckmann. Er hatte bei der ständigen Arbeit im Vorschiff keine Probleme mit der Temperatur, während Steffens zwischendurch ein weiteres Spraytop überwerfen musste.
Deutsche Führende und das sogar mit einer bisher makellosen Serien sind in ihren Klassen: Gordon Nickel (Stade) in der neuen B/one, Kilian König/Johannes Brack (Edersee) bei den Flying Dutchman, Christoph Nielsen (Berlin) nach seinem Comeback im Folkeboot sowie die Katamaran-Dominatoren Helge und Christian Sach (Zarnekau) im Formula18.
Zudem übernahmen Ingo Delius/Sabine Delius-Wenig (Bielefeld) die Spitze im Hobie16 ebenso wie Peer Kock (Hamburg) in der J/24. Und auch in einer weiteren Nachwuchsklasse weht einmal Schwarz-Rot-Gold an der Spitze. Hannah Anderssohn (Rostock) liegt bei den Laser 4.7 ganz vorn.
Alle Ergebnisse des ersten Tages: www.kieler-woche.de/livecenter
Quelle: Kieler Woche
nautics.net, 27.06.2013 Autor / Bearbeiter: we
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