Silva Hispaniola, Foto: Kieler Woche
Der Flensburger Dirk Manno strahlte wie selten. „Also das war unglaublich. Eine so perfekt zusammenarbeitende Crew habe ich noch nicht erlebt. Jeder an Bord weiß, was er zu tun hat. Jedes Manöver ohne Hektik. Man kann sich voll auf Segeln, die Konkurrenz und die Winddreher konzentrieren“, schwärmte der Segelmacher von der Performance auf der „Silva Hispaniola“ (Evento 42).
Diese meisterliche Vorstellung spieleglte sich auch in den Ergebnissen und der Anerkennung der Konkurrenz wieder. Die junge Crew um Skipper Dennis Gehrlein hatte bereits nach dem zweiten Tag des Kiel Cups das „private“ Qualifikations-Match für die Teilnahme am Royal Ocean Cup (ROC) gegen die „Leu“ (One Off) des Kielers Claus Löwe mit fünf Siegen und zwei zweiten Plätzen für so gut wie sicher für sich entschieden. Der Skipper gab das Lob zurück. „Dirk Manno ist ein sehr aufmerksamer Taktiker“. Auch der Mitbewerber um den Platz im deutschen Team für den Nationencup Mitte September vor der dänischen Insel Bornholm zollte Respekt. „Tolle Leistung, tolle Serie. Meine Anerkennung. Die Jungs werden das deutsche Team würdig vertreten“, sagte „Leu“-Skipper Albert Schweizer, der schon im Vorwege die fehlende Crew-Erfahrung seines Teams bei Up-and-down-Kurse angemerkt hatte. „Offshore sind wir besser.“
Damit sind die drei Klassen für das ROC-Team Germany komplett. Gesetzt mangels anderer Bewerber starten bei den X-35-Yachten die „Rubi X“ mit Max Gurgel (Hamburg) und in der ORC-Gruppe B die „Patent3“ (X-332) von Jürgen Klinghardt (Lübeck), der die Funktion als Mannschafts-Kapitän des deutschen Teams annehmen würde. „Wenn man mich fragt, mache ich das“, sagte Klinghardt.
Beim Kiel Cup heißen die Sieger „Silva Hispaniola“ (ORC I), „Veolia“ (XP38) von Torsten Bastiansen und „Ratzfatz“ (Dehler 38c) von Andreas Rohde. Wettfahrtleiter Stefan Kunstmann hatte auf Bahn „Alpha“ gestern nur ein Rennen segeln lassen. Bei guten 25 Knoten Wind aus Südwest und entsprechend hoher Welle auf dem Stoller Grund drohte eine fette schwarze Front mit noch mehr Ungemach. „Eine zweite Wettfahrt hätten wir nicht mehr mitgemacht. Wir wollen das Material für die deutschen Meisterschaften schonen“, sagte Dennis Gehrlein, der – wie andere Skipper auch - die Entscheidung begrüßte. Die „Silva Hispaniola“ hielt in der ORC I die beiden XP44-Yachten „X Day“ von Niels Grauter und „Xenia“ von Ralf Lässig auf Distanz.
Nach den eher „langweiligen Kaffee-Fahrten“ auf den Mittelstrecken war das Team der Flensburger „Veolia“ auf den Up-and-Down-Kursen voll in ihrem Element und lieferte sich mit der „Sporthotel“ einen harten Zweikampf in der ORC-Klasse II. „Das waren berechnet immer kleine Zeitabstände. Wir mussten hart kämpfen“, meinte Skipper Bastiansen, dessen Team sich vor dem Finale einen Dreipunktevorsprung erarbeitet hatte und mit dem Tagessieg zzum Abschluss vor der „Sporthotel“ alles perfekt machte. „Wir sind unser Rennen gesegelt und hatten im Ziel ein gutes Gefühl“, meinte Bernd Dreier von der „Veolia“.
Ganz schnell und mit einer guten Serie hat Andreas Rohde aus Rotenburg mit der J/97 mit seiner „Ratzfatz“ in der Klasse ORC III/IV den Sieg vor der „Halbtrocken“ (First 36.7) von Knut Freudenberg eingefahren. „Das war heute wirklich anstrengend. Gerade unter Spi war sehr viel Druck im Schiff“, sagte Stefan Matschuk von Bord der J-Yacht. „Heute sind wir sehr konservativ gesegelt und wollten heil ankommen. Mit unserer Serie können wir sehr gut leben.“ Hinter der „Ratzfatz“ verteidigte Knut Freudenberg mit der „Halbtrocken“ (First 36.7) den zweiten Platz mit einem Punkt Vorsprung vor der Sportsfreund (X 332) von Sven-Erich Horch.
Quelle: Kieler Woche
nautics.net, 26.06.2013 Autor / Bearbeiter: we
zurück
|